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Werteorientierte Unternehmensführung ist überlegen |  03.12.2018

Werteorientierte Unternehmensführung ist überlegen, formuliert Peter Leibinger, stellvertretender Vorsitzender von Trumpf, Weltmarktführer für Werkzeugmaschinen und industriellen Lasern. Sie lege das Fundament für nachhaltige Geschäftspraktiken, für langfristige Entwicklung. Leibinger‘s Führungsstil ist durch seinen christlichen Glauben geprägt.


Daniel Trutwin, Geschäftsführer der MWG-Gruppe/  sieht seinen Glauben als Gestaltungsauftrag. Eine Verantwortung für die Welt, für das Unternehmen, für die Mitarbeiter.  Ein Credo der Gewinnmaximierung nach Milton Friedmann hält er für überholt.

Hans-Jörg Naumer, Chefmanager bei Allianz Global Investors, evangelischer Christ, zitiert den Spruch eines Priesters „Geld ist ein schlechter Herr, aber ein guter Diener“. Mit Environmental-, Governmental-, Social-, kurz ESG-Kennzahlen werden Investitionen in der Allianz in die richtige Richtung gelenkt.

Friedhelm Wachs, Unternehmensberater, stellvertretender Vorsitzender des Arbeitskreises Evangelischer Unternehmer, denkt in der Dimension Menschenliebe. Ein Unternehmen ist für ihn keine Geldmaschine, sondern ein lebendiger Organismus, in dem alle gleich viel wert sind.

Ulrich Hemel, Unternehmer und Vorsitzender des Bundes Katholischer Unternehmer, sieht den religiösen Unternehmer als Akteur der Zivilgesellschaft und als Verantwortungsträger, u.a. in dem aktuellen, großen gesellschaftlichen Transformationsprozess, der sich auch in Unternehmen zunehmend bemerkbar macht.

„Ist man rein geldgetrieben, wird man als Unternehmer nicht erfolgreich sein können“, so Thilo Franz, der evangelischen Kirche angehörend, Chef des Politurherstellers Menzerna, früherer McKinsey-Berater.

Der Herrschaft des anonymen Kapitals setzt Martin Peters, gläubiger Katholik, geschäftsführender Gesellschafter bei dem Automobilzulieferer Eberspächer, die persönliche Verantwortung entgegen.  Peters will das Unternehmen unabhängig von Finanzinvestoren führen. Eine schwierige Aufgabe in einem geschäftlichen Umfeld, welches er als immer extremer, immer egoistischer erlebe.

„Was ihr von anderen erwartet, das tut auch ihnen“ – dieser Satz mache ihn trittsicher, wenn es um das Abwägen von ökonomischer und sozialer Verantwortung ginge.

Monika Stoehr, Dezember 2018

Quelle: Aus dem Artikel „Göttliche Bilanz“ der Wirtschaftswoche, Ausgabe 48 vom 19.11.2018, von Christopher Schwarz


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