Photo by Ross Findon on Unsplash
Photo by Ross Findon on Unsplash

Industrie 2030: Rethinking Sustainability & Cooperations, Frankfurt | 27.11.2018

Der Ruf nach „Zukunftskünstlern“ werde laut, begann Prof. Dr. Uwe Schneidewind, Präsident vom Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie und Autor von „Die große Transformation“ seinen Vortrag. Im Angesicht von einer zu erwartenden Erdbevölkerung im Jahr 2050 von 10 Mrd. Menschen besteht die (Zukunfts-) Kunst in der Bewältigung der damit verbundenen Herausforderungen, die mit Risiken, aber auch Chancen einhergehen.


Energiewende, Konsum- / Wohlstandwende, Ressourcenwende bis hin zur industriellen Wende seien die großen Arenen. Die Bedeutung von Kooperationen findet sich in allen Bereichen der 4 Eckpfeiler seines Zukunftskompasses: Technologisch, ökonomisch, kulturell und institutionell – angefangen bei neuen Geschäftsmodellen über die Nutzung neuer Technologien oder dem Thema politische Mitverantwortung zu übernehmen.

Die Transformation begänne mit dem Einzelnen, mit den Pionieren, so gesehen mit einer kulturellen Transformation … einer kulturellen Revolution.

„Durch neue Kooperationsformen und alternative Kompetenzprofile nachhaltigen Wandel beschleunigen“ stand im Fokus der Veranstaltung „Industrie 2030“, durchgeführt von der Provadis Hochschule im Industriepark Höchst im Rahmen des Zukunftsdialogs für Entscheider aus Wirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft. Bei der Begrüßung zur Veranstaltung führte Prof. Dr. Hannes Utikal, Leiter des Zentrums für Industrie und Nachhaltigkeit, Provadis Hochschule, aus, dass das Ziel Kooperationen mit Fokus auf Nachhaltigkeit sei.

Dr. Katharina Reuter, Geschäftsführerin UnternehmensGrün e.V. fügte an den Vortrag von Prof. Schneidewind an, dass eine Wende fehle – die Machtwende: Die Gesetzgebung müsse die Transformation unterstützen, beispielsweise durch andere Mehrwertsteuersätze für nachhaltige Produkte. 4 Thesen seien ihrer Meinung nach relevant:

  1. Bessere Anreize für Unternehmen
  2. Unternehmen stärker in die Verantwortung nehmen
  3. Netzwerke und Kooperationen stärken
  4. Bildungs- und Lehrpläne um Nachhaltigkeit ergänzen

Dr. Lothar Meier, Mitglied der Geschäftsleitung, Infraserv GmbH & Co. Höchst KG, äußerte, dass Nachhaltigkeit mit Neugier und zwar Neugier auf Innovationen verbunden sein sollte. Das Zitat von Alexander von Humboldt: Alles ist mit allem verbunden. Alles ist Wechselwirkung“ müsse neu begriffen werden, angefangen bei der Schule.

Sabine Emmerich, Associate Director, Boehringer Ingelheim, stellte den gesellschaftlichen Beitrag von Boehringer Ingelheim „Making more Health“ vor, mit dem das Unternehmen sozial unternehmerisches Handeln im Bereich Gesundheit fördert, u.a. indem sie diese vernetzt und damit Kooperationen ermöglicht.

Im am Nachmittag folgenden Workshop „Im Fokus KMU – Wie können kleine und mittelständische Unternehmen als Katalysator für Nachhaltigkeit fungieren“ wurden Praxisbeispiele für nachhaltige Entwicklung für KMU von Max Weber, Energiereferat der Stadt Frankfurt und Marlene Haas von Lust auf besser Leben gGmbH vorgestellt und an der Frage der Barrieren sowie erfolgsversprechenden Ansätze für KMU zum Thema Kooperationen in Verbindung mit Nachhaltigkeit gearbeitet.

Ein Fazit der Veranstaltung: Die Industrie / die Wirtschaft ist das Problem. Die Industrie/ die Wirtschaft kann das Problem lösen. Dies gelingt nur in Kooperationen.

Kooperationspartner des Zukunftsdialogs sind u.a. Stifterverband, B.A.U.M. e.V., Stadt Frankfurt, Deutsches Netzwerk Wirtschaftsethik.

Monika Stoehr, November 2018


Mehr zum Veranstalter:

Industrie 2030


zurück zur Blog-Übersicht

← Beitrag danach …………..   Beitrag davor →