
Think Impact: Wirkungsstarke Projekte mit der IOOI-Logik planen, umsetzen und bewerten
Anspruch an Unternehmen steigt
Gerade der Anspruch an Unternehmen ist von Seiten der Stakeholder – ob Belegschaft, Investoren oder auch der Kundschaft – im Zuge von ökologischen, sozialen und ökonomischen Herausforderungen im Laufe der letzten Jahre gestiegen. Bei den Herausforderungen handelt es sich u.a. um den fortschreitenden Klimawandel, die zunehmende weltweite soziale Ungleichheit oder auch die Finanzkrise. Lt. dem Edelman trust barometer 2017 haben 72% der 62% BürgerInnen in Deutschland, die denken, das das System scheitert, einen höheren Anspruch an Unternehmen. Ein positiver Effekt: Engagiert sich ein Unternehmen gesellschaftlich, steigt die Motivation/ Leistungsbereitschaft der Mitarbeitenden von 59% auf 82% und die Empfehlungsquote von 58% auf 85%.
Wirkung erzielen
Impact Thinking – die Ausrichtung auf Wirkung – ist heute nicht mehr nur ein Thema für Non-Profit-Einrichtungen. Auch für Sozialunternehmen und gesellschaftlich engagierte Unternehmen gewinnt es an Bedeutung. Non-Profits sind von ihrem Wesen her generell auf Wirkung bedacht, Sozialunternehmen – im Rahmen ihrer Geschäftsmodelle – ebenso. Auch für engagierte Unternehmen – oder solche, die es werden wollen, ist eine konsequente Verfolgung der Wirkung – das Impact Thinking – beispielsweise in Form von nachhaltigen CSR-Maßnahmen, u.a. Corporate Citizenship-Aktivitäten, als roter Faden empfehlenswert.
Sozialunternehmen oder Non-Profits sind heute im Rahmen der Beantragung von Fördergeldern oft bereits verpflichtet, den Erfolg und die Wirkung ihrer Projekte nachzuweisen. Unternehmen unterliegen im Kontext von CSR-Berichtspflicht / nichtfinanzieller Berichterstattung, von Ratings etc. ebenfalls immer mehr einer Verpflichtung in dieser Art.
Think Impact: Wirkungsorientierung nach der IOOI Wirkungslogik
Um ein Vorhaben, ein Projekt von Anfang an wirkungsstark zu denken, eignet sich die von Phineo entwickelte IOOI-Wirkungslogik. Ziel ist es, Wirkungserfolge sichtbar zu machen. Dabei steht explizit die Wirkung eines Projektes im Vordergrund, nicht die Leistung, die erbracht wird.
Um den Begriff Wirkung etwas näher einzugrenzen: Wirkungen sind Veränderungen, die durch eine Intervention bei bestimmten Personen, Personengruppen, bzw. der Gesellschaft entsteht. Bei der Ausgangssituation handelt es sich i.d.R. um ein Problem.
Die Bestandteile der IOOI-Wirkungslogik:
- Die Wirkungskette
- Der Wirkungskreislauf
- Die Wirkungstreppe
Die Wirkungskette
Die IOOI Wirkungskette gliedert sich in 4 Bereiche. Sie zeigt in Form einer Art Wertschöpfungskette auf, wie Wirkung entsteht bzw. die Wirkungszusammenhänge:
Leistung: | Wirkung: | ||
Input – die Ressourcen, die wir einbringen, um Leistungen erbringen zu können | Output – die Leistungen, die wir erbringen, um eine Wirkung zu erzielen | Outcome – Wirkung/ Veränderung, die wir mit unseren Leistungen auf Ebene unserer Zielgruppe erzielen | Impact – Wirkung/ Veränderung, die wir aufgrund unseres Outcomes durch – beispielsweise – Qualität und Quantität auf gesellschaftlicher Ebene erzielen |
Die Wirkungslogik erstreckt sich – nicht wie im Projektmanagement üblich bis zu den Leistungen, d.h. bis zum Output – sondern bis Outcome und Impact.
Der Wirkungskreislauf des Impact Thinking
Das Phineo Wirkungsmodell betrachtet den gesamten Wirkungskreislauf und Wirkungskontext.
Tipp: Der Wirkungskreislauf eignet sich sehr gut, um daraus einen „Elevator Pitch“ zu formulieren.

Wirkungsorientierung
Wirkungsorientierung bedeutet
- Ein Projekt ist darauf angelegt, Wirkung zu erzielen
- und es wird entsprechend geplant und umgesetzt
Wirkungsorientierung denkt vom Ergebnis her: Am Anfang der Überlegungen steht die Frage |
Die letzte der 4 Überlegungen mündet in der Frage |
Die Vision (Welchen Idealzustand streben wir an) bildet hierbei eine wichtige Grundlage.
Leistung: | Wirkung: | ||
Input | Output | Outcome | Impact |
D. Welche Ressourcen benötige ich, um diese Aktivitäten durchzuführen? | C. Durch welche Aktivitäten/ Leistungen kann ich bei meiner Zielgruppe diese Veränderung herbeiführen? | B. Welche Veränderung muß ich bei welcher Zielgruppe bewirken, damit wir uns diesem Idealzustand annähern und das Problem lösen? | A. Welche gesellschaftliche Problem wollen wir lösen? Welchen Idealzustand streben wir an? |
Das Wirkungsprojektmanagement:
Der wirkungsorientierte Steuerungskreis basiert auf dem Plan-Do-Check-Act-Zirkel und wird damit einem kontinuierlichen Verbesserungsprozess unterzogen.
Steuerungskreis:

Die Wirkungstreppe
Wirkungsziele definieren mit der Wirkungstreppe
Wirkungsziele sind beabsichtigte Wirkungen auf Outcome- und Impactebene. Sie beschreiben, welche Veränderungen bei Zielgruppe und Gesellschaft erreicht werden sollen. Die Wirkungsziele sind die Grundlage für Steuerung und Wirkungsanalyse. Mit den Wirkungszielen halten Sie Ihr Projekt auf Kurs, Sie schaffen weiterhin durch eine gemeinsame Erarbeitung Identifikation.
Die Wirkungstreppe differenziert Leistungs- und Wirkungsziele. Ab Punkt 4 spricht man von Wirkung.
Punkt 1-3 = Output | Punkt 4-6 = Outcome | Punkt 7 = Impact

Unterstützung für die Definition von Wirkungszielen mit der SMART-Formel
Die SMART –Formel ist ein Instrument, mit dem man Ziele konkreter fassen kann, in dem ein zu erreichender Zustand wie nachfolgend genau beschrieben wird:
- Spezifisch – Das Wirkungsziel ist klar, präzise, eindeutig und wird von Dritten verstanden
- Messbar – Es muß feststellbar sein, ob die Wirkung eingetreten ist oder nicht
- Akzeptiert – Es besteht ein gemeinsames Verständnis und die Ziele werden von Beteiligten mitgetragen
- Realistisch – Das Wirkungsziel sollte im Rahmen des Projektes und seiner Konzeption erreichbar sein
- Terminierbar – Dem Wirkungsziel sollte ein Zeitrahmen zugeordnet werden können
Realistische Ziele müssen beispielsweise auch im Preisbudget liegen, d.h. an der einen und anderen Stelle muß bei SMART noch weiter konkretisiert werden.
Kleiner Exkurs zum planen und analysieren von Wirkung
- Indikatoren
- Datenerhebung
- Datenauswertung
Indikatoren
Indikatoren können für alle Teile der Wirkungskette (Input – Impact) definiert werden bzw. für alle Ziele der Wirkungstreppe in Form von direkten und indirekten Indikatoren. Kernfrage: Woran kann ich erkennen, dass ich meine Ziele erreiche?
Datenerhebung
Je belastbarer die Aussage, desto höher der Aufwand. Längsschnittstudien mit Kontrollgruppen sind belastbar, aber mit hohem Aufwand verbunden, eigene Foto- und Videodokumentationen sind geringer vom Aufwand her. Eine Unterscheidung zwischen qualitativen und quantitativen Daten.
Datenauswertung
Zum Schluß erfolgt die Datenauswertung. Die Wirkungsanalyse stellt Daten in einen Kontext, sie bewertet auf Basis von Vergleichen und leitet daraus Handlungsschritte ab.
Herausforderung:
Impact lässt sich schwer messen.
Man kann kaum bzw. nicht beweisen, dass sich eine Wirkung / Veränderung nur aufgrund der eigenen Intervention ergibt. Insofern ist es zweckdienlich, von Anfang an Hinweise zu sammeln. Bei For Profits ist der Umsatz/ der Gewinn der Erfolg. Das Ziel Gewinn ist leicht messbar und kommunizierbar. Bei Non-Profits muß erst definiert werden: Was genau ist hier der Erfolg, denn der Erfolg ist je nach Ziel unterschiedlich.
Monika Stoehr, Nachhaltigkeitsmanagement Darmstadt | Nachhaltigkeitsmanagement Rhein-Main| Nachhaltigkeitsmanagement Rhein-Neckar
November 2019 | Aktualisiert Januar 2022
Mehr zum Veranstalter / zur Veranstaltung/ zur Quelle:
Edelman trust barometer
Haus des Stiftens
https://www.hausdesstiftens.org/
Phineo / Kursbuch Wirkung
https://www.phineo.org/fuer-organisationen/kursbuch-wirkung/
Alle Grafiken, die nicht explizit mit einer Quellen-/ Bildrechtangabe versehen sind, sind selbst erstellt, basieren aber inhaltlich auf Phineo.