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Bild von Gerd Altmann auf Pixabay

Die Priorisierung der Sustainable Development Goals (SDGs) im IT-Unternehmen

Aufbruch zu neuen Ufern bei der CAPCom AG – die Entscheidung

Im Oktober fiel bei der CAPCom AG in Darmstadt die Entscheidung, für das Unternehmen eine Priorisierung der 17 Sustainable Development Goals (SDGs), der UN-Nachhaltigkeitsziele durchzuführen und daraus Maßnahmen zum Thema Nachhaltigkeit abzuleiten. Im Fokus stand die Zukunftsfähigkeit des Unternehmens und die drängenden umwelt- und sozialpolitschen Herausforderungen weltweit.

Die SDGs als Managementstruktur

Die Ansätze der SDGs mit ihren 17 Nachhaltigkeitszielen fordern einerseits das ganze Unternehmen heraus, unterstützen aber auch gleichzeitig, die Arbeit an den Schnittstellen zu Stakeholdern wie Lieferanten, Kunden, Mitarbeitenden, Investoren und Gesellschaft genau zu betrachten, zu reflektieren und darzustellen. Bei den Themenkomplexen der SDGs handelt es sich im Rahmen der 5 Kernbereiche der SDGs people, planet, prosperity, peace und partnerships um Ziele wie SDG 1 – Keine Armut, SDG 10 – Weniger Ungleichheiten, SDG 8 – Wirtschaftswachstum und menschenwürdige Arbeit, SDG 13 Maßnahmen zum Klimaschutz, bis hin zu SDG 17 – Partnerschaften zur Erreichung der Ziele. Es sind Themen, die sich oft in den Verfassungen demokratischer Staaten wiederfinden, wie beispielsweise „Die Menschenwürde ist unantastbar“ im  Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland.

Die Priorisierung der SDGs

Ziel der SDG Priorisierung ist es, unternehmerischen Aktivitäten mit Auswirkungen auf die Nachhaltigkeit herauszuarbeiten und darzustellen.

Bei der SDG-Priorisierung wird sichtbar

  • wie das jeweilige Thema bereits Anwendung findet
  • welches Potenzial in dem Thema steckt und
  • welche Ziele erstrebenswert sind

Bei CAPCom sind nach Prüfung und Diskussion die 7 nachfolgenden SDGs als wesentliche Themen von sehr hoher Relevanz definiert worden:

Ansätze der Priorisierung

Ein Ansatzpunkt für die Priorisierung der Sustainable Development Goals können neben den  wesentlichen Themen beispielsweise die eigene Wertschöpfungskette, das Kerngeschäft oder die Einflußmöglichkeiten sein. U.a. ist auch die Analyse und Definition von Synergien ein vielversprechender, auf Effizienz abzielender Denkansatz zur Priorisierung von Nachhaltigkeitszielen. Wie auch bereits der Bericht „A Guide to SDG Interactions: from Science to Implementation“ feststellt, kann „die Umsetzung der UN-Nachhaltigkeitsagenda maßgeblich vorangebracht werden, wenn Investitionen / Maßnahmen auf die Förderung von Synergien zwischen den Zielen ausgerichtet sind.“

Nachhaltige Beschaffung

SDG 12 (Nachhaltiger Konsum /nachhaltige Beschaffung und nachhaltige Produktion)

Nach der Priorisierung der Nachhaltigkeitsziele rückte die nachhaltige Beschaffung in den Fokus.

Um diese zu gewährleisten, müssen beispielsweise Anschaffungen, um das SDG 3 (Gesundheit) besser bedienen zu können, dahingehend geprüft werden, ob sie (auch) dem Anspruch von SDG 12 gerecht werden.

Beim SDG 4 (Bildung) entstehen u.a. Fragen danach, wie nachhaltig Anbieter von Bildungsveranstaltungen agieren oder wie nachhaltig Printmaterialien erzeugt werden.

Hieran wird ein stückweit deutlich, warum die SDGs auch als integriertes Set von Zielen bezeichnet werden mit zahlreichen Wechselwirkungen untereinander.

Einige Rückkopplungen in Bezug auf das Thema „Nachhaltige Beschaffung“ werden hier bei den von CAPCom als relevant definierten SDGs beispielhaft dargestellt:

SDG 3 (Gesundheit und Wohlergehen)

  • Ergonomische Arbeitsplätze (Bürostühle / höhenverstellbare Monitore)
  • Verwendung von ökologisch hochwertigen Lebensmitteln (u.a. Wasser)

SDG 4 (Hochwertige Bildung)

  • Information der Stakeholder über die Nachhaltigkeitsaktivitäten
  • Schulungsmaßnahmen in der Belegschaft

SDG 7 (Bezahlbare und Saubere Energie)

  • Dienstreisen auf dem Prüfstand
  • Neuanschaffung von technischem Gerät mit Energieeffizienzlabels.

SDG 8 (Menschenwürdige Arbeit und Wirtschaftswachstum)

  • Langlebigkeit, einfache Wartbarkeit und Erweiterbarkeit des eigenen Produktangebotes
  • Überprüfung der Lieferanten bezüglich Siegel (soziale / ökologische Mindeststandards)

SDG 9 (Industrie, Innovation und Infrastruktur)

  • Intensivierung von standardisierten IT-Prozessen
  • Klimafreundlichkeit Rechenzentrum bzw. Cloudanbieter prüfen

SDG 13 (Maßnahmen zum Klimaschutz)

  • Nutzung von langlebiger, recyclebarer Technik und recyceltem Büromaterial
  • Entwicklung von CO2- „freien bzw. -armen“ Produkten -> Websites, Apps, Online-Shops

„Als IT-Unternehmen liegt bei uns der Fokus auf dem Thema Green IT, d.h. auf einer nachhaltigen IT-Infra-struktur – Software wie Hardware. Wir waren sehr erfreut, festzustellen, dass wir bereits mit ersten Schritten Wirkung erzielen können, u.a. in ökologischer, aber auch sozialer und ökonomischer Hinsicht.

Im Rahmen unserer Maßnahmen zur Nachhaltigkeit haben wir 2020 unseren Strombezug im Büro auf Öko-strom umgestellt. Damit sparen wir geschätzt 2,88 Tonnen klimaschädliches CO2 im Vergleich zum deutschen Strommix pro Jahr ein.

Kontinuierlich arbeiten wir daran, den Energieverbrauch unserer Arbeitsmittel zu senken und unsere Mitarbeiter:innen dabei zu unterstützen möglichst effizient damit umzugehen.

Dazu dokumentieren wir unseren Stromverbrauch und achten bei der Beschaffung von elektrischen Geräten auf deren ökologischen Fußabdruck.“

 

Luc Neumann, Vorstand CAPCom AG

06151 / 4608200

https://www.capcom.de/

Für Fragen stehen wir gerne zur Verfügung!

„Über 99% der Unternehmen in Deutschland sind KMUs. Die Hebelwirkung in Sachen ökologischer, sozialer und ökonomischer Nachhaltigkeit ist also nicht zu unterschätzen. Gerade im Bereich der Arbeitgeberattraktivität aber auch hinsichtlich von Einsparungen erzielen Unternehmen/ Organisationen dabei auch einen hohen be-triebsinternen Nutzen. Im Vordergrund stehen dabei die aktuellen, drängenden Herausforderungen zum Thema Klimawandel und Ressourcenknappheit. Spannend war bei der Begleitung der SDG-Priorisierung bei CAPCom die Feststellung, wieviel auch in kleinen Teams bewirkt werden kann, beispielsweise auch in der nachhaltigen Beschaffung.“

Monika Stoehr Umweltauditorin | Nachhaltigkeitsmanagerin

Senior Consultant Environmental Social Responsibility – Strategies | Concepts

SUSTAINABILITY PARTNER – Darmstadt Zukunftsorientiertes Nachhaltigkeitsmanagement für Unternehmen, Einrichtungen, Institutionen

https://sustainability-partner.de/

01590 179 13 49

monika.stoehr@sustainability-partner.de

Für Fragen stehe ich gerne zur Verfügung!


Monika Stoehr

September 2021


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